Das Wachstumshormon (GH), auch Somatotropin genannt, ist ein Peptidhormon, das vor allem im Hypophysenhinterlappen produziert wird. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Wachstums und der Stoffwechselprozesse im Körper.
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Synthese und Sekretion
Zelltyp: GH-Produzierende Somatotropenzellen im Vorderlappen (adenohypophyse).
Regulation:
- Hypothalamus: Wachstumshormonfreisetzendes Hormon (GHRH) stimuliert, während somatostatin die Freisetzung hemmt. - Endokrine Feedbacks: Hohe GH-Spiegel führen zu einem Rückhalt durch Somatostatin und GHRH-Reduktion.
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Transport im Blut
Bindung: Das Hormon wird in der Regel an ein spezifisches Bindungsprotein (GH-Binding Protein, IGFBP) gebunden, was seine Halbwertszeit verlängert.
Freie Form: Nur die ungebundene GH kann aktiv auf Zielzellen wirken.
Wirkmechanismen
a) Direkte Wirkung
Zielorgane: Leber, Muskeln, Knochen und Fettgewebe.
Signalweg: Bindung an den GH-Rezeptor → Aktivierung der JAK2/STAT5-Stufe → Genexpression von Wachstumsfaktoren.
b) Indirekte Wirkung über IGF-1
Leber: GH stimuliert die Produktion des Insulinähnlichen Wachstumsfaktors 1 (IGF-1).
Systemische Effekte: IGF-1 fördert Zellproliferation, Proteinbiosynthese und Knochenwachstum.
Physiologische Funktionen
Funktion Beschreibung
Wachstum Förderung der Zellteilung in Knochen und Muskelgewebe.
Metabolismus Erhöhung des Glukoseverbrauchs, Lipolytik (Fettabbau) und Proteinsynthese.
Regeneration Beschleunigung von Heilungsprozessen bei Geweben.
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Klinische Relevanz
Mangelzustände: Kinderwachstumsdepression, Akromegalie bei Erwachsenen.
Therapie: Recombinant GH wird zur Behandlung von Wachstumshormonmangel eingesetzt.
Fazit
Das Wachstumshormon ist ein multifunktionales Peptidhormon, das über direkte und indirekte Wege (IGF-1) die Zellproliferation und den Stoffwechsel steuert. Seine präzise Regulation durch Hypothalamus, Bindungsproteine und Feedbackmechanismen gewährleistet ein ausgewogenes Wachstum und eine optimale physiologische Funktion des Körpers. HGH – kurz für Human Growth Hormone – ist ein zentrales Hormon des menschlichen Körpers, das eine entscheidende Rolle beim körperlichen Wachstum und bei zahlreichen Stoffwechselprozessen spielt. Es wird in der Hypophyse, einer kleinen Drüse im Gehirn, produziert und freigesetzt und wirkt auf fast alle Zellen des Körpers, indem es deren Zellteilung anregt, Proteine synthetisiert und die Kalzium- sowie Mineralstoffaufnahme beeinflusst. Durch diese weitreichenden Wirkungen trägt HGH nicht nur zum physischen Wachstum von Kindern bei, sondern unterstützt auch den Erhalt der Muskelmasse, die Knochenstärke und das Gleichgewicht des Fettgewebes im Erwachsenenalter.
Was ist das Wachstumshormon?
Das Wachstumshormon, wissenschaftlich als Somatotropin bezeichnet, ist ein Peptidhormon mit einer Molekularstruktur aus 191 Aminosäuren. Es wird in der Hypophyse produziert und in den Blutkreislauf abgegeben, wo es seine Zielzellen erreicht. Sobald HGH an die Rezeptoren auf Zelloberflächen bindet, löst es eine Kaskade von Signalwegen aus, die unter anderem die Produktion des insulinähnlichen Wachstumsfaktors 1 (IGF-1) in der Leber stimulieren. IGF-1 wirkt als sekundärer Mediator und trägt maßgeblich zum Knochenwachstum, zur Proteinsynthese und zur Regeneration von Geweben bei. HGH ist zudem für die Regulation des Energiestoffwechsels zuständig: Es erhöht den Blutzuckerspiegel, fördert die Fettverbrennung und senkt gleichzeitig die Insulinausschüttung.
Welche Hormone sind noch am Wachstum beteiligt?
Neben HGH spielen mehrere weitere Hormone eine wichtige Rolle im Wachstumsprozess:
Insulin – Dieses Hormon wirkt als Wachstumsfaktor, indem es Glukose in Zellen einschleust und die Synthese von Proteinen fördert.
Testosteron – Besonders bei Männern ist Testosteron entscheidend für die Muskelentwicklung und den Knochenaufbau. Es wirkt synergistisch mit HGH.
Östrogen – Bei Frauen trägt Östrogen zur Knochengesundheit bei, indem es das Knochenresorptionsgleichgewicht reguliert. In der Pubertät beschleunigt es auch das Wachstum des Schädels und der Knochen.
Thyroxin (T3/T4) – Die Schilddrüsenhormone steuern den Stoffwechsel insgesamt und sind somit indirekt für die Wachstumsrate von Zellen verantwortlich.
Parathormon (PTH) – Dieses Hormon reguliert Kalzium- und Phosphatspiegel, was für den Knochenaufbau unerlässlich ist.
Cortisol – Obwohl es oft als „Stresshormon" bezeichnet wird, hat ein ausgewogenes Cortisollevel eine modulierende Wirkung auf das Wachstum, indem es die Proteinsynthese unterstützt und gleichzeitig den Energieverbrauch steuert.
Alle diese Hormone arbeiten in einem komplexen Netzwerk zusammen, um sicherzustellen, dass Körperwachstum und -entwicklung sowohl effizient als auch gesund ablaufen. Ein Ungleichgewicht eines einzelnen Hormons kann zu Wachstumsstörungen oder metabolischen Problemen führen, weshalb die Balance aller beteiligten Systeme für ein optimales Wachstum unerlässlich ist.